Der Bau eines Eigenheims ist eine der größten Investitionen im Leben vieler Menschen. Steigende Baupreise und hohe Zinsen lassen den Traum vom eigenen Domizil oft zur finanziellen Herausforderung werden. Die gestiegenen Grundstückspreise, die hohen Materialkosten und die Löhne für Handwerker und Dienstleister können die Ausgaben rasch in die Höhe schnellen lassen. Was tun?
Berlin. Angesichts der hohen Kosten beim Neubau ist es verständlich, dass viele Bauherren nach Möglichkeiten suchen, um Kosten zu sparen. In einigen Bereichen geht das problemlos. Aber Vorsicht: Nicht überall ist es ratsam, den Rotstift anzusetzen. Bauherren sollten zwischen sinnvoller Kostensenkung und riskanten Einsparungen unterscheiden. Letzteres umfasst vor allem alles, was mit der Statik des Gebäudes zu tun hat. Ein stabiles und sicheres Gebäude erfordert eine sorgfältige Planung und hochwertige Materialien. Gleiches gilt für das Fundament.
Fehler oder Nachlässigkeiten an dieser Stelle können zu erheblichen Problemen führen, die langfristig teurer sind als die anfänglichen Einsparungen. Auch beim Thema Dämmung sollte man sich jede Sparmaßnahme zweimal überlegen. Schließlich ist eine gute Dämmung notwendig für die Energieeffizienz und den Wohnkomfort. Sparen Sie daran nicht, da dies langfristig zu hohen Energiekosten und im schlimmsten Fall zu Feuchtigkeitsschäden führen kann. Auch hier ist es ratsamer, in hochwertige Materialien und eine fachgerechte Ausführung zu investieren, um zukünftige Kosten zu minimieren.
Bei der Heizung sollte gleichermaßen nicht gespart werden: Eine moderne, effiziente Anlage kann zwar in der Anschaffung teurer sein, rechnet sich jedoch durch die Einsparungen bei den Energiekosten über die Jahre. Ebenso wichtig ist die Elektronik des Gebäudes. Fehlerhafte oder minderwertige Arbeiten können nicht nur teuer, sondern auch gefährlich werden. Qualifizierte Fachkräfte zu beauftragen ist darum nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch der Sicherheit.
Wo Einsparungen möglich und sinnvoll sind
Nichtsdestotrotz gibt es für Bauherren einige Einsparmöglichkeiten, und diese sind vielfältiger als man denkt. Eine der effektivsten Methoden, um Baukosten zu sparen, ist die Eigenleistung. Das bedeutet, dass man bestimmte Arbeiten selbst übernimmt. Dazu gehören beispielsweise Malerarbeiten, Bodenbeläge oder die Gartenanlage. Wichtig ist, nur solche Arbeiten selbst zu übernehmen, die man wirklich beherrscht. Fehlerhafte Eigenleistungen können später teure Nachbesserungen erfordern.
Wer lieber die Profis ans Werk gehen lässt, sollte mehrere Angebote einholen und diese mit den Anbietern verhandeln. Oft gibt es Spielraum bei den Preisen, und ein Vergleich der Angebote kann erhebliche Einsparungen bringen. Wichtig ist jedoch, nicht nur die Kosten, sondern auch die Leistungen und Bedingungen zu vergleichen, damit sie dem gewünschten Qualitätsanspruch genügen.
Weniger ist manchmal mehr
Auch bei der Auswahl der Baumaterialien lässt sich Geld sparen. Hier gibt es erhebliche Preisunterschiede, ohne dass dies immer mit einem Qualitätsverlust einhergeht. Dies gilt beispielsweise für Bodenbeläge, Fliesen oder Innenausbauten. Zudem kann man kritisch hinterfragen, ob die Materialien tatsächlich in dem geplanten Umfang notwendig sind. Bäder beispielsweise wurden früher vollständig gefliest, was nicht nur hohe Materialkosten nach sich zieht, sondern auch bei den Arbeitsstunden zu Buche schlägt.
Mittlerweile wird in Bädern oft nur noch ein Fliesenspiegel vorgesehen, was in den meisten Fällen ausreichend, preiswerter und auch moderner ist. Ein weiterer Ansatz zur Kostensenkung ist die Nutzung von modularen oder standardisierten Bauweisen wie beispielsweise bei einem Fertighaus. Sie ermöglichen eine schnellere und kostengünstigere Errichtung des Hauses, da viele Bauteile vorgefertigt sind und vor Ort nur noch montiert werden müssen. Dies reduziert die Bauzeit und damit auch die Kosten für Handwerker bei mittlerweile außerordentlich hoher Qualität.
Kurzfristige Einsparungen können sich langfristig auswirken
Auch bei der architektonischen Planung des Hauses lässt sich Geld sparen – sogar langfristig: Achtet man beim Grundriss auf Kompaktheit, senkt dies nicht nur die Material-, sondern später auch Energiekosten – und zwar ohne Beeinträchtigung des Wohnkomforts. Vor diesem Hintergrund sollte man sich auch überlegen, ob tatsächlich ein Keller benötigt wird und auf welche zusätzlichen Räume man verzichten kann.
Zu guter Letzt sollten Bauherren nicht nur auf Einsparungen setzen, sondern sich auch über mögliche Fördermittel und Zuschüsse informieren und diese gegebenenfalls in Anspruch nehmen. Staatliche Programme zur Förderung von energieeffizientem Bauen oder zur Nutzung erneuerbarer Energien können erhebliche finanzielle Unterstützung bieten. Diese Mittel können die anfänglichen Investitionen senken und zudem langfristig die Betriebskosten reduzieren.
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